Wie Strassen und Brücken dem Monster trotzen

Der Carrerabach ist wie die Rabiusa ein Bündnerschieferbach, welcher von Süden her in die Rheinschlucht mündet. Beide Flüsse sind zum grössten Teil vor dem Bergsturz entstanden. Wie im Wort „Rabiusa“ bereits enthalten, handelt es sich um „wilde“ und unberechenbare Bäche mit starken Murgängen.
Jedes Bauwerk an und über diese Bäche stellt eine besondere Herausforderung dar.
Insbesondere die Eisenbahnbrücke über den Carrerabach unten am Rhein stellte und stellt die Ingenieure vor grosse Herausforderungen. Der Carrerabach ist in der Lage, in kurzer Zeit Unmengen von Schutt und Geröll zu befördern, die jeder Brücke an seiner Mündung zum Verhängnis werden. Am 11. September 2011 - nur zwei Monate vor der Inbetriebnahme der neuen, höheren Brücke - entgleiste ein Regionalzug auf der Carrerabachbrücke aufgrund eines Murenabgangs nach einem Unwetter. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Alle Wagen sprangen aus dem Gleis, blieben jedoch stehen, der Steuerwagen prallte auf den Schuttkegel.
Seit der Inbetriebnahme der Bahnlinie Reichenau – Ilanz musste die Carrerabachbrücke bereits zweimal neu gemacht werden. 1981 war die ursprüngliche Steinbogenbrücke durch einen Neubau ersetzt worden. Am 17. November 2011 wurde die neue Carrerabachbrücke in Betrieb genommen. Dieses Mal wurde nicht nur die Brücke erneuert, sondern auf einem rund ein Kilometer langen Stück das gesamte Gleisbett neu trassiert, um im Bereich der Brücke das Niveau um rund drei Meter erhöhen und die Strecke im Brückenbereich seitlich verschieben zu können. Damit soll Problemen mit Murenabgängen und Steinschlag vorgebeugt und der Hochwasserschutz nachhaltig verbessert werden. Seither musste der Flusslauf bereits wieder ausgebaggert werden: der Carrerabach lässt sich auch von dieser Brücke nicht zähmen.

Quellen: Diverse, Wikipedia.
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